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01.03.22 –
Gemeinsamer Offener Brief von Güstrower Kommunalpolitiker:innen:
Liebe Güstrowerinnen und Güstrower,
in den vergangenen Jahren der Pandemie mussten wir alle gemeinsam viel aushalten. Als Arbeiter, Angestellte, Unternehmen, als Privatperson, als Mensch. Wir möchten Ihnen für Ihr Durchhalten, dem Befolgen aller Maßnahmen und dem offenen Zeigen des Frustes danken.
Viele Menschen brachten den Wunsch auf, sich mal Luft zu machen, gehört zu werden, sachliche Kritik zu äußern und Vorschläge zu unterbreiten. Einige tun das durch Demonstrationen, andere suchen das persönliche Gespräch. Wir bemühen uns, dass in unsere Zuständigkeit fallende aufzugreifen und wenn möglich zu ändern oder zu verbessern – das gelingt nicht immer. Für viele Dinge sind wir auch schlicht nicht zuständig – selbst wenn wir wollten, können wir es nicht ändern.
Die meisten möchten keine Spaltung der Gesellschaft, fühlen sich teilweise sogar bedroht, weil zunehmend Rechtsextreme die Proteste unterwandern und ihnen damit die Möglichkeit nehmen mit uns in einen offenen Dialog zu treten.
Besonders erschüttert waren wir alle von dem Aufmarsch zur Privatadresse des Bürgermeisters und den Angriff auf eine von Jugendlichen organisierte Kundgebung über ihre Probleme.
Wir haben uns zusammengesetzt um Ideen zu finden, den Menschen außerhalb von Demonstrationen ein Gesprächsangebot zu unterbreiten, unsere ehrenamtliche Tätigkeit in der Kommunalpolitik vorzustellen und zu erklären wofür wir verantwortlich sind. Die aktuelle Situation lässt eine Öffentlichkeit in den Gremien zwar zu, aber wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass dies immer weniger angenommen wird.
Selbstkritik ist also auch bei uns nötig.
Wir möchten daher alle, die an einem friedlichen, gemeinsamen Gedankenaustausch zur aktuellen Situation, zu den vielen wichtigen von der Kommunalpolitik auf den Weg gebrachten Initiativen und Projekten für die Menschen in Güstrow, interessiert sind, zu den „Güstrower Stadtgesprächen“ einladen.
In Güstrow ist trotz Pandemie nämlich kein Stillstand. Wir sanieren die OASE, es wird „Offene Bücherschränke“ geben, der „Trimm Dich Pfad“ wird wieder aufgebaut, Schulen saniert, Spielplätze gebaut, ein Bürgerhaushaushalt ist beschlossen, keine soziale, gesellschaftliche oder kulturelle Einrichtung muss auf finanzielle Mittel verzichten. Wir werden auch langsam digital.
Wir laden Sie fraktionsübergreifend ganz herzlich zu den „Güstrower Stadtgesprächen“ ein. Die erste Veranstaltung findet am 5. März von 15 bis 17 Uhr auf dem Güstrower Marktplatz statt.
Im Anschluss wollen wir gemeinsam die landesweite Initiative „Lichter für die Verstorbenen der Pandemie“ umsetzen und der vielen Toten gedenken.
Eine Jugendgruppe wird das Thema „Jugend braucht Freiräume“ den ganzen Nachmittag vorstellen und ab 18:00 Uhr zu einer Demonstration aufrufen.
Für Kinder wird es kleine Angebote geben.
Wir möchten Sie auch bitten, die umliegenden Gastronomen zu unterstützen und dort eventuell ein Mitnehmgetränk u.a. zu erwerben.
Hinweise:
Auf die Pflicht zur Einhaltung der dann geltenden Corona-Landesverordnung wird hingewiesen.
Personen, die eindeutig dem rechtsextremen Spektrum zugehörig sind, schon einmal durch rechtsextreme Strafdelikte auffielen und Mitglied in durch das Innenministerium verbotenen Organisationen und Vereinen waren, fordern wir auf, der Veranstaltung fern zu bleiben. Wir werden notfalls von unserem „Hausrecht“ Gebrauch machen.
Sollte es noch Fragen oder Hinweise, Ideen oder auch Kritik geben, bitte melden Sie sich beim Orgateam.
Mit freundlichen Grüßen
Für das Orgateam „Güstrower Gespräche“
die Güstrower Stadtvertreter:innen Maria Havemann, Paul Kruse, Karen Larisch und Juliane Schmiel
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