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Gemeinsam mit Fridays For Future für ein nachhaltigeres Güstrow

Für den 25. September hatten Fridays For Future zum ersten globalen Klimastreik seit Beginn der Covid-19-Pandemie aufgerufen. An über 3.500 Orten weltweit demonstrierten vor allem Schülerinnen und Schüler für die Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens und für Maßnahmen, die sich am 1,5-Grad-Ziel orientieren. Allein in Deutschland gingen über 200.000 Menschen auf die Straße – knapp 200 davon bei uns in Güstrow.

26.11.20 –

Für den 25. September hatten Fridays For Future zum ersten globalen Klimastreik seit Beginn der Covid-19-Pandemie aufgerufen. An über 3.500 Orten weltweit demonstrierten vor allem Schülerinnen und Schüler für die Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens und für Maßnahmen, die sich am 1,5-Grad-Ziel orientieren. Allein in Deutschland gingen über 200.000 Menschen auf die Straße – knapp 200 davon bei uns in Güstrow.

Die Organisatoren dieses ersten Güstrower Klimastreiks forderten bei ihrer Kundgebung vor dem Rathaus unter anderem, dass Unternehmen Folgekosten von Umweltzerstörung bei der Produktion nicht der Allgemeinheit aufbürden dürften, sondern diese in den Preisen abbilden und entsprechende Abgaben an den Staat leisten müssten. Außerdem riefen die Aktivistinnen und Aktivisten auf Ihrem Demonstrationszug zum Schloss immer wieder zu einem baldigen Kohleausstieg auf. Um zu diskutieren, was die Forderungen von Fridays For Future im Konkreten für die Güstrower Kommunalpolitik bedeuten könnten und wie man sich miteinander für ein nachhaltigeres Güstrow einsetzen kann, fand hierzu am 22. Oktober in der Freien Schule Güstrow ein Gespräch statt.

Die Schülerinnen und Schüler wünschen sich u.a. einen nachhaltigen, kostenlosen und zuverlässigen Öffentlichen Personennahverkehr, intelligente Laternen und Bedarfsampeln, die sich nur anschalten, wenn sie benötigt werden, eine fahrradfreundlichere Infrastruktur, Blühstreifen und bienenfreundliche Pflanzen auf öffentlichen Flächen, Zirkus ohne Wildtiere, mehr öffentliche Mülleimer, Fairtrade-Bälle im Sportunterricht und Sportvereinen, Fairtrade-Kleidung im öffentlichen Dienst, die Verwendung von Recyclingpapier in den Schulen, mehr Polizeikontrollen und Zebrastreifen vor Schulen, mehr Flächen (auch auf öffentlichen Gebäuden) für Solaranlagen, eine nachhaltigere kommunale Energieerzeugung (insb. Kohleausstieg) sowie die städtische Entsorgung von Müll aus Müllsammelaktionen.

Wir diskutierten die einzelnen Punkte und besprachen Ideen, wie die Schülerinnen und Schüler die Punkte aus dem Klassenzimmer in den kommunalpolitischen Raum bringen könnten – bspw. mittels direkter Kontaktaufnahme zu den zuständigen Stellen in Güstrow oder mittels Vorbringung in den Bürgerfragestunden der Stadtvertretung bzw. der zuständigen Ausschüsse. Und so dauerte es keine zwei Wochen bis die Schüler*innen Etienne Reiter und Linnea Bothe im Rathaus beim Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Wirtschaftsförderung vorstellig wurden. Bei der Ausschusssitzung am 2. November brachten sie zunächst ihre Forderungen nach einem insektenfreundlicheren Güstrow (bspw. durch Blühstreifen) und die Thematik der öffentlichen Mülleimer ein. Während letzterer Punkt auf die nächste Ausschusssitzung vertagt wurde, konnte die Frage der Insektenfreundlichkeit Güstrows direkt beim Antrag zur pestizidfreien Stadt mit erörtert werden. Dass dieser Antrag am Ende ohne Gegenstimmen angenommen worden ist, war vielleicht nicht zuletzt auch der Präsenz der Schüler*innen zu verdanken, die deutlich machten, dass sie ein pestizidfreies, insektenfreundlich bepflanztes Stadtgrün einem kurz geschorenen Rasen vorziehen.

Zudem konnte im November die Frage der städtischen Entsorgung von Müll aus Müllsammelaktionen geklärt werden. Der Amtsleiter des Baubetriebshofes, Hans-Peter Schröder, sicherte dankenswerterweise auf telefonische Anfrage hin zu, dass die Schülerinnen und Schüler den Müll aus Müllsammelaktionen künftig nach vorheriger Abstimmung über den Baubetriebshof entsorgen können und dies nicht mehr selbst organisieren und bezahlen müssen. Außerdem sind sie eingeladen, nächstes Jahr Anfang Mai an der großen Müllsammelaktion des Baubetriebshofes teilzunehmen.

Die Frage, wie eine nachhaltigere Energieerzeugung für Güstrow künftig aussehen kann, soll demnächst bei einem Gespräch von Fridays For Future mit den Stadtwerken, deren Strommix sich bereits aktuell zu über 50% aus erneuerbaren Energien speist, erörtert werden. Dabei werden wir uns als Bündnisgrüne natürlich gern mit einbringen und besprechen, wie Güstrow seinen Beitrag zu dem am Wochenende auch auf unserem Bundesparteitag beschlossenen 1,5-Grad-Pfad leisten kann.

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Landkreis Rostock | Ortsverband Güstrow